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eXperience112




eXperience112
Autor: Halwadar
Betreff: eXperience112 - Gepostet: 12.08.2010 - 10:32 Uhr  -  

Entwickler: Lexis Numérique
Publisher: Xider/Daedalic
Das Entwicklerstudio Lexis Numérique steht für innovatives Gameplay, Spiele, die sich nicht so wirklich in eine Schublade stecken lassen und vor allem für einen derart anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad, dass selbst der ambitionierte Adventurespieler binnen kürzester Zeit dazu neigt, graue Haare zu bekommen und seine Kombinationsgabe auf einem nie zu vor gekannten Level herausgefordert wird. So erging es zumindest den Meisten bei In Memoriam und dessen Nachfolger In Memoriam II, die Beide aus der französischen Spieleschmiede stammen. Nun begibt man sich auf neue Pfade, weg von Internetrecherchen, hin zu einer eher dem Genre entsprechenden Form. Die Betonung liegt auf eher, denn so wirklich genretreu ist das Spiel bei Weitem nicht...


Dank Nachtsicht Erweiterung für die Kamera, kann man Lea auch in dunklen Räumen beobachten.

Protagonistin Lea wacht auf einem Tanker auf, weiß nicht wie lange sie geschlafen hat, was sie hier tut oder wie sie hier her gekommen ist. Zum Glück ist ihre Schlafstätte mit einer Kamera ausgestattet, so dass der Spieler Leas erste Gehversuche auf einem Überwachungsmonitor beobachten kann. Schnell erkennt Lea, dass sie nicht alleine ist, bittet den Spieler um Hilfe und so beginnt das Abenteuer mit der doch eher zähen Einführung in das Überwachungssystem. Mittels dem An- und Ausknipsen von Lichtern auf dem Lageplan, gibt man Lea Zeichen sich dorthin zu bewegen. Unzählige Kameras liegen auf ihrem Weg, die man aktivieren kann, um ihre Schritte live zu verfolgen. So bahnt man sich durch das Schiff, immer auf der Suche nach Antworten und nach einem Ausweg. Dabei findet man nicht nur Leichen, sondern auch viele wichtige Informationen und Dokumente, die man lesen kann, aber nicht muss. Wichtige Textpassagen sind entweder gefettet oder rot markiert, so dass die Ausdauer des lesefaulen Spielers nicht zu sehr auf die Probe gestellt wird. Allerdings wird der Spielspaß enorm getrübt, wenn man die vielen Texte und Informationen auslässt, denn nur so ist es einem möglich tiefer in die Geschichte einzutauchen, zu verstehen was passiert ist, den Ernst der Situation zu erkennen.

Sollte der rote Faden trotz allem mal verloren werden, so reicht ein Blick in die Auflistung der aktuellen Ziele, die Dank ordnungsliebender Lea immer auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Wie bereits erwähnt verfolgt man Leas Weg über die Überwachungskameras, wobei immer maximal Drei gleichzeitig aktiviert werden können. Zusammen mit dem Lageplan auf dem Bildschirm, wird es dann manchmal ganz schön eng.


Wo hin mit den vielen Überwachungsfenstern?


Was je nach System auch dazu führt, dass der PC ganz schön in die Knie gezwungen wird und aus dem eigentlich spannenden Spiel ein ziemlich ruckeliges Abenteuer wird, das kaum noch steuerbar ist, und die Lichtquellen in Form von kleinen Pünktchen auf der Übersichtskarte dank schwerfälliger Maus kaum noch zu treffen sind. Das Optionsmenü bietet zwar erfreulich viele Einstellungsmöglichkeiten, kann aber bei nicht Vorhandensein von entsprechenden Hardwarevoraussetzungen auch nichts retten. Unter den Einstellungsmöglichkeiten befinden sich unter anderem die Option der Gammawert – und Schattenregulierung, jede nur denkbare Bildschirmauflösung, die Möglichkeit die Lautstärke der verschiedenen Sounds zu regulieren aber auch nette Extras, wie die Auswahlmöglichkeit von verschiedenen Bildschirmhintergründen und ein Themenpaket, dass die Farbe der Pop-Up- und Dialogfenster ändern lässt.

Zu Beginn des Spiels wird der Schwierigkeitsgrad der Rätsel auf einem für Lexis Numérique erstaunlich niedrigem Level gehalten. Hier besteht die Herausforderung eher darin, sich mit dem Überwachungssystem anzufreunden, sich in das Interface hineinzudenken und mit den verschiedenen Funktionen herumzuspielen. Doch hat man sich einmal mit den Gegebenheiten vertraut gemacht, geht das Rätseln auch schon los. In erster Linie besteht die Schwierigkeit darin, den Wust von Informationen zu filtern und wichtige Dinge zu notieren. Ja, notieren, denn selbst wenn man meint man könne sich alle Passwörter behalten und auch wenn man diese natürlich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal nachlesen kann, sei es jedem angeraten Zettel und Stift parat zu halten um wichtige Informationen mitzuschreiben. Das spart einem im Laufe des Spiels enorm Zeit und Sucharbeit.

Herausforderung Nummer 2: Den richtigen Weg finden!! Der alte Tanker, auf dem sich Lea befindet, ist riesengroß, zig Räume wollen entdeckt und untersucht werden, da ist es manchmal gar nicht so einfach den Überblick zu behalten. Und auch nach mehrstündigem Aufenthalt auf hoher See, entdeckt man immer noch Winkel und Räumlichkeiten, die man zuvor noch nicht besucht hat. Aber das war längst noch nicht alles, was eXperience112 an Rätselkost aufzuweisen hat: Codes müssen dechiffriert, Chemikalien hergestellt, und Pheromone zusammengemixt werden. Wenn man hier nicht per Trial & Error Verfahren zum Ziel gelangen möchte, was praktisch auch nicht wirklich möglich ist, ist eine gute Kombinations- und Auffassungsgabe unabdingbar.

Die Synchronisation ist perfekt gelungen, was bei der Wahl der Sprecherin auch nicht anders zu erwarten war: Ranja Bonalana, die vor allem durch ihre Sprecherrolle in der TV-Serie Lost, wo sie Kate ihre Stimme leiht, bekannt ist.

Atmosphärisch ist eXperience112 kaum zu schlagen. Die einsame Stille, die sich ergibt, da Lea völlig allein zu sein scheint ist derart erdrückend, dass die Suche nach Erklärungen und einem Ausweg zum spannungsgeladenen Abenteuer wird. Die interessante Machtposition des Spielers und dem sich daraus ergebenden fatalen Ausgeliefertsein der Protagonistin Lea, summieren sich zu einem beängstigenden Mix aus George Orwells Utopie „1984“ mit dem sagenumwobenen Zitat: „Big Brother ist watching you“ und der beim Spieler liegenden vermeintlichen Kontrolle und Verantwortung über Leas Zukunft.


Auf dem Weg begegnet man nicht nur seltsam anmutenden Pflanzen...


Fazit
eXperience112 ist ein echtes Erlebnis, wenn man sich denn darauf einlässt. Es braucht Zeit, viel Zeit und Ausdauer bis der Abspann über den heimischen Monitor läuft. Der Weg dahin ist manchmal zäh und schwierig, das Erfolgserlebnis und die Genugtuung, ist es dennoch geschafft, dann aber umso größer. Wer sich ein Spiel erhofft, durch das man sich ganz entspannt durchklicken kann, ist hier ganz sicher falsch bedient. eXperience112 artet stellenweise in richtiger Arbeit aus, wenn es darum geht die vielen Dokumente zu lesen oder die zum Teil anspruchsvollen Rätsel zu lösen. Aber man wird belohnt: Selten habe ich ein Spiel erlebt, das derart fesselt, das einen solchen Spannungsbogen aufbaut und vor allem, in dem man dazu angehalten wird, sein eigenes Handeln immer und immer wieder zu hinterfragen. Unbewusst schlüpft man in die Rolle Leas, ist nicht mehr nur der Zuschauer, sondern empfindet, leidet und freut sich mit ihr, vergisst dabei völlig, dass die Protagonisten ein eigenständiges Lebewesen ist. Doch dann kommen die Momente, in denen Lea eben nicht genau das tut, was man ihr auferlegt. Wenn sie sich weigert Leichen zu durchsuchen, oder eigenständig ihren Standort wechselt. Man wird aus seinem Traum gerissen, daran erinnert, dass man eine Persönlichkeit vor sich hat, die auch eigene Wünsche und Bedürfnisse hat. Dem schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität wird in dem Werk von Lexis Numérique eine ganz neue Bedeutung beigemessen. Selten, wahrscheinlich sogar nie, habe ich ein Spiel erlebt, dass mich so derart zum Nachdenken angeregt hat. Eine ganz neue Spielerfahrung, gespickt mit innovativem Gameplay, was auf erfrischende Art und Weise eben nicht genretreu ist.

Gesamtbewertung: 85 von 100 möglichen Punkten



Testsystem 1:
Windows Vista
AMD Athlon X2 4200+
ATI Radeon 2600 XT
2GB RAM

Testsystem 2:
Win XP
AMD Athlon 64 X2 3800+
NVIDIA GeForce 7800 GTX
2GB RAM
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