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Stroke of Fate




Stroke of Fate
Autor: Halwadar
Betreff: Stroke of Fate - Gepostet: 12.08.2010 - 16:24 Uhr  -  


Stroke of Fate (zu Deutsch: Schicksalsschlag) ist ein Titel aus dem Hause SPline und wird im Osteuropäischen Raum, vornehmlich in Russland von Akella gepublisht. Nun strebt das Unternehmen Bemühungen an, das Spiel, welches auf der Wintermuteengine basiert, auch ins westliche Europa zu bringen und hat uns zu diesem Zweck eine spielbare englische Version vom 2. Kapitel des Titels mit auf den Weg gegeben. Die Handlung ist schnell erzählt und steht unter dem Motto: Was wäre wenn… Was wäre wenn sich doch jemand getraut und einen Anschlag auf Hitler verübt hätte. Wäre es möglich gewesen, und wenn ja wie?



Genau damit beschäftigt sich das russische Spiel. Der Held ist Gerhard Mayer, in dessen Rolle man sich ganz Gesetzes- und ideologietreu seinen Weg in den inneren Kreis von Hitlers Gefolgsleuten bahnt, immer die Idee im Hinterkopf, den Mächtigsten aller Mächtigen auszuschalten.
Nach einem interessant schwarz/weiß gestalteten und im Comiclook gehaltenen Intro, landet man vor dem Hauptquartier Adlerhorst im heutigen Wetteraukreis. Der Gang von Herrn Meyer ist ein wenig befremdlich, denn man könnte denken, er habe einen Stock verschluckt, so steif und stolpernd stolziert er daher. Auch wenn es auf groteske Weise zum Spiel zu passen scheint, spätestens nach einiger Spielzeit wünscht man sich, dass der Herr sich fließender durch die Locations bewegen würde. Die Wachen an dem Tor zum Schloss werden im zeitgemäßen Heil-Hitler Gruß angesprochen. Spätestens hier wird wohl jedem deutschen Spieler etwas mulmig zu Mute, wenn einem das, was man sonst nur aus schwarz-weißen Dokumentationen her kennt, in einer aktuellen PC Umsetzung begegnet. Aber seien wir tolerant, sehen es nicht aus der doch sehr subjektiven Sicht eines Deutschen, sondern öffnen unseren Blick und akzeptieren die Verwurstung eines weiteren Stücks Geschichte, und konzentrieren uns ganz objektiv auf die Fakten des Spiels. Denn rein optisch sind die Kulissen großartig gelungen.



Man hat sich bemüht die Gebäude und Räumlichkeiten nach historischem Vorbild nachzuempfinden, was wirklich hervorragend geworden ist. Der erdrückend wirkende Klotz deutscher Mauerkünstler mit seinen (in unserer Version schon modifizierten) roten Fahnen, der opulent eingerichtete Speisesaal oder auch die Bibliothek, durch dessen Buntglasfenster das Licht fällt. Ein Blick aus den Fenstern aus dem ersten Stock erlaubt eine Fernsicht auf das Taunusgebirge. Ein Schritt in den Innenhof und leichter Schnee rieselt vom Himmel, so dass man schon vorm Bildschirm anfängt zu frösteln.
Leider hat man, was die Anzahl der Locations angeht sehr gespart, neben dem Adlerhorst, in dem wiederum große Teile nicht begehbar sind, gibt es nur noch den Flugplatz mit seinen Bunkern zu erkunden. Eigentlich schade, denn in Sachen Gestaltung von atmosphärischen Schauplätzen kann das Spiel wirklich punkten. Auch gibt es eine Szene bei Nacht, schade jedoch, dass es dem Spieler nicht vergönnt ist, die sonst nur vom Tageslicht durchfluteten Räume, in ihrem nächtlichen Gewand zu betrachten. Denn neben der eigenen Schlafunterkunft ist es nur möglich, ein zuvor nicht betretenes Zimmer unter die Lupe zu nehmen.



Das Rätseldesign umfasst Kombinationsrätsel wie auch eine ganze Reihe von Dialogrätseln, die allesamt weder durch ihre revolutionäre Machart noch durch ihren besonderen Schwierigkeitsgrad hervorstechen. Innovationen oder Rätsel, die einem wegen ihrer Ausgefallenheit länger im Kopf bleiben, sucht man vergebens. Neben dieser klassischen Rätselkost gibt es noch zwei Minigames. Einmal heißt es Pokerface aufsetzen und mit den Offizieren eine Runde Karten spielen. Hat man beide besiegt, erlangt man einen Schlüssel. Nicht so Kartenspielwütige, haben jedoch auch die Möglichkeit, das Duell zu umgehen und auf anderen Wegen das Objekt der Begierde zu ergattern. Ein weiteres Minispiel versteckt sich in der nächtlichen Kletteraktion, in schwindelerregender Höhe an der Außenfassade des Gebäudes, wo man von einem Fenster zum anderen gelangen muss, ohne dabei in den Lichtpegel der Suchscheinwerfer zu geraten. Misslingt dies, heißt es Game Over, allerdings wird der Frustrationspegel auf erträglichem Niveau gehalten, denn selbst wenn nicht gespeichert wurde beginnt man am Anfang des Minispiels erneut. Hat man einmal sein Ziel, das benachbarte Fenster, erreicht, hat man die Tortur jedoch noch nicht hinter sich gebracht, denn auf dem Rückweg erfolgt das gleiche Spielchen.



Gesteuert wird mittels Point & Click, recht komfortabel, sieht man von dem schon oben beschriebenen etwas abgehackten Gang des Charakters ab. Eine schnellere Gangart kann der Protagonist leider nicht an den Tag legen, jedoch ist es möglich, ihn per Doppelklick den Screen wechseln zu lassen. Wer nun denkt, dass wenigstens dies recht flüssig von der Hand geht, der täuscht sich ganz gewaltig, denn immer und immer wieder behindern länger andauernde Ladezeiten den Spielfluss und das bei jedem Raumwechsel, sogar innerhalb des Gebäudes. Dementsprechend sollte der Geduldsfaden nicht zu dünn gesponnen sein, wenn man es mit Stroke of Fate aufnimmt. Eine Hotspotanzeige gibt es nicht, bei der geringen Zahl an einzusammelnden Gegenständen ist dies aber auch nicht nötig. Auch ohne ständiges Abfahren des Bildschirms sollten alle zu gebrauchenden Gegenstände gut gefunden werden.
In Dialogsituationen verdunkelt sich ein rechteckiger Bereich des Bildschirms, in dem der gesprochene Text erscheint. Schon abgehandelte Themen sind weder farblich markiert, noch werden sie aus dem Fragenkatalog gestrichen, so dass es unvermeidlich zu Doppelungen innerhalb einer Konversation kommt. Selbst LucasArts haben das vor 18 Jahren schon besser hin bekommen. Warum greift man dann nicht bei Neuentwicklungen auf solche Standards zurück, lernt aus der Vergangenheit und integriert Aspekte, die schon damals Anklang gefunden haben. Auch hat man es so geschickt umgangen, den Gesichtern Mimik und Ausdruck zu verleihen, da man die sich unterhaltenden Charaktere bei deren Konversation nicht beobachten kann. Handlungen, die sie während der Unterhaltung vollziehen, werden ebenfalls in dem Dialogfenster in schriftlicher Form angegeben. Greift während eines Gesprächs, ein Konversationsteilnehmer zum Beispiel zum Telefonhörer, so würde man dies nur in dem Konversationsfenster nachlesen können, nicht jedoch sehen. Ebenso wird auf nicht zum Verständnis des Spiels gehörende Dialogaspekte völlig verzichtet. Erhält man zum Beispiel eine mündliche Wegbeschreibung, so ist diese nicht ausformuliert, sondern im Konversationsfenster erscheint: „…is giving directions“.
Eine Sprachausgabe ist in der uns vorliegende Version nicht implementiert, was das Ganze nochmals deutlich steriler gemacht hat.



Fazit

Was SPline mit Stroke of Fate abliefern, kann leider gar nicht überzeugen. Eine völlig flache Story, in der sich nicht ansatzweise ein Spannungsbogen aufbauen kann ist eine Seite. Das Rätseldesign kann diesem elementaren Manko nicht ein klitzekleines bisschen entgegenwirken, denn dies ist leider genauso einfallslos und unspektakulär wie die Hintergrundgeschichte.
Die vielen Schnitzer, wie die langen Ladezeiten oder aber auch die Dialogsituationen, reißen den Spieler unwillkürlich aus der Spielwelt heraus, in dessen Eintauchen er von Anfang an gehindert wurde. Da ist das Minispiel, das mit einem Dead End aufwartet nur ein weiterer Aspekt einer desaströsen Aneinanderreihung von Spielinhalten, die in einem Adventure namens Stroke of Fate gipfeln.
Einzig die schön gestalteten Hintergründe oder kleine nett gemeinte Details, wie die Möglichkeit, einen alten Plattenspieler in Betrieb zu nehmen aus dem Lilly Marlen erklingt, verhindern die vorzeitige Aufgabe des Spiels und lassen den ein oder anderen Spieler womöglich bis zum Ende durchhalten. Da scheint die wirklich kurze Spielzeit von ca. 4 Stunden, für das 2. Kapitel, eine echte Erlösung.
Abgesehen davon ist es mehr als fraglich, ob es der Titel jemals nach Deutschland schaffen wird, denn sollten die Entwickler solche Bemühungen anstreben, müssten sie noch sehr viel Zeit investieren um inhaltliche wie optische Aspekte zu modifizieren, damit der Titel überhaupt die Erlaubnis zur Veröffentlichung bekäme. Alles in allem drängt sich der Verdacht auf, dass die Entwickler in Russland, einige Jahre hinter dem bei uns gewohntem Standard zurück liegen.
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