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So Blonde




So Blonde
Autor: Halwadar
Betreff: So Blonde - Gepostet: 12.08.2010 - 09:37 Uhr  -  

Entwickler: Wizarbox
Publisher: dtp
Mitte März hat Protagonisten Sunny Schiffbruch erlitten und ist auf einer verlassenen Insel gestrandet. So Blonde ist das erste Adventure, das komplett von Wizardbox entwickelt wurde. Es stammt aus der Feder von Steve Ince, der sich in der Vergangenheit einen Namen mit der Baphomets Fluch Reihe und dem Spiel "Beneath a Steel Sky" gemacht hat. Wer Baphomets Fluch kennt, der wird sich über das Erscheinungsbild von So Blonde bestimmt zunächst wundern. Denn schon das Cover lässt vermuten: Düstere Atmosphäre ist nicht gerade das, was So Blonde ausmacht.
Die 17jährige, äußerst verwöhnte Sunny ist mit ihren Eltern auf einer Luxuskreuzfahrt unterwegs, als das Schiff havariert und sie sich kurze Zeit später auf einer poppig bunten Insel wiederfindet. Wunderschöner Palmenstrand, blaues Meer, was will man mehr.



Das denkt sich auch Sunny, die umgehend ihr Handy zückt um ihre Busenfreundin Kimberly zu kontaktieren. Doch was ist das? Kein Empfang! Wenn das Handy hier schon nicht funktioniert, dann muss eben ein Telefon gesucht werden und ein Luxusresort indem die Schöne nächtigen kann. So beginnt Sunnys Abenteuer auf der Insel, in dem sie langsam erkennen muss, dass doch alles ganz anders ist als vermutet. Schon bald stellt sie fest, dass es nicht ein lustiger Themenpark ist, in dem sie sich befindet, sondern ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Mit Handy, Markenklamotten und Papas Kreditkarte ist hier wenig anzufangen. Zu Beginn des Spiels sind selbst die einfachsten Dinge für das naive Blondchen und denjenigen der sie steuert eine Herausforderung: Palmen möchte sie nicht hochklettern da das passende Schuhwerk fehlt und sich das Mädel ja einen Knochen brechen könnte. Wrackteile können nicht durchsucht werden, da ein Fingernagel in Mitleidenschaft gezogen werden könnte und Personen können nur angesprochen werden, wenn das äußere Erscheinungsbild zuvor angepasst wurde. Ihr bester Freund: Das Make-Up Set. Auch wenn Sunny vor Naivität nur so strotzt, ist sie nicht völlig auf den Kopf gefallen, hat ihre Prinzipien und Werte und vor allem das Herz am rechten Fleck! So nimmt das Abenteuer seinen Lauf und man kommt in den Genuss wie die New Yorker Großstadtgöre nach und nach eine Art Sinneswandlung durchmacht.



Aktionen, die zu Beginn des Spiels völlig undenkbar wären erledigt sie gegen Ende ohne mit der Wimper zu zucken, klettert beispielsweise Bambusrohre hinauf oder hackt Holz. Man könnte meinen, dass sie im Zeitraffer erwachsen wird, lernt, dass es auch noch andere Dinge außer shoppen und Tratsch austauschen gibt und vor Allem scheint sie zu verstehen, dass sich das Universum nicht nur um sie dreht. Allein die Entwicklung ihres Charakters macht das Spiel zu einem echten Vergnügen. Auch die anderen Charaktere, die Sunny während ihres Abenteuers trifft geben Anlass zum Schmunzeln. Sie alle haben ihre Stärken, Schwächen und Eigenschaften, die passend zum Spiel natürlich völlig überzogen sind, aber dennoch glaubwürdig daher kommen und dem Spiel zusätzlich eine äußerst humorvolle Note verleihen.
Unzählige Schauplätze gibt es zu erkunden, die allesamt sehr liebevoll und vor allem bunt gestaltet sind. Massenhaft kleine Details gibt es zu entdecken, man sollte sich also Zeit nehmen, die Locations auf sich wirken lassen und alles genauestens unter die Lupe zu nehmen, sonst läuft man Gefahr den ein oder anderen Schmunzler zu verpassen. Auch an Animationen wurde nicht gespart, neben den üblichen Wolken, die durchs Bild ziehen und Schmetterlingen die umherflattern gibt es unzählige vergnügliche Details, wie eine Maus die immer mal wieder aus ihrem Loch kriecht und hektisch mit ein Help-Schild winkt, Ernies Gummiente, die ihre Kreise auf dem Teich zieht, das Eisbärenfell, das mit den Augen rollt oder das Teleskop eines U-Bootes, das alle Nase lang aus dem Bächlein hervor guckt und nach dem Rechten sieht. Unterstützt von den Inselbewohnern, die ihrem täglichen Treiben nachgehen, wirken die verschiedenen Orte alle sehr lebhaft.



Weniger vergnüglich kommt da das Rätseldesign daher. Dies stellt einen echten Schwachpunkt dar, weil die Herausforderungen zwar meist logisch sind, der Spieler aber dennoch an vielen Stellen völlig im Regen stehen gelassen wird. Manchmal ist einfach überhaupt nicht klar, was als Nächstes zu tun ist. So kommt es nicht selten vor, dass man auf der Insel umherirrt, versucht mit jedem zu sprechen, jeden Gegenstand mit Jedem im Inventar kombiniert usw. weil einfach überhaupt nicht deutlich ist, wo der Spieler anzusetzen hat. Die Schauplätze werden nach und nach freigeschaltet, so dass sich das Suchen nach Hinweisen zu Beginn auf einige wenige Locations begrenzt, gegen Ende des Spiels wird dies allerdings zur echten Sisyphusarbeit, denn So Blonde verfügt über massig Locations und über noch mehr Hotspots, die zum Teil während des gesamten Spiels nicht benötigt werden. Ein einfaches Ausprobieren nach dem Trial & Error Verfahren ist da wohl kaum möglich und so steigt die Frustration des Spielers stellenweise ins Unermessliche. Ständig schallt ein "Nöööö" oder ein "Wie bitte??" aus den Boxen, ein Hinweis auf die richtige Lösung wäre hier wohl um einiges angebrachter! Hinzu kommt, dass das Wechseln von Örtlichkeiten nicht fließend ist, sonder jedes Mal jäh von dem Ladebildschirm unterbrochen wird. Eine echt zeitraubende Angelegenheit, wenn man jede noch so unwichtige Location nach einem Hinweis absuchen muss.


Zumindest sind die Ladebildschirme schön anzusehen.

Zur Erleichterung wurde eine optional hinzu schaltbare Hotspotanzeige integriert, die leider an vielen Stellen sehr ungenau ist. Durch das Drücken der Leertaste werden die Umschreibung der Hotspots angezeigt, was bei der Flut der zur Interaktion freigegebenen Dinge dazu führt, dass der Bildschirm gefüllt mit Text ist, sich die einzelnen Schriftzüge überlagern und letztendlich nur noch erahnt werden kann, wo was gefunden zu finden ist.


Hotspotflut...


Eine Hotspotanzeige, die nur die jeweiligen Gegenstände mit einem Symbol versieht wäre hier bestimmt die weitaus übersichtlichere Alternative gewesen.
Im Laufe des Spiels erhält Sunny eine Karte, die jedoch den einzigen Zweck hat, dass sie nach Erhalt den Dschungel betritt. Eigentlich schade, denn es wäre doch, insbesondere aufgrund der vielen Schauplätze, so hilfreich gewesen hätte man sich über den Lageplan von Location zu Location klicken können.

Immer wieder im Spiel müssen kleine Minigames absolviert werden, die jedoch erstaunlich gut in das Gameplay integriert wurden. So müssen zum Beispiel herabfallende Wassertropfen aufgefangen, Holz gehackt oder gar Bambusrohre hinaufgeklettert werden. Wer keinen Spaß an den kleinen Einlagen hat, für den gibt es den "Gewinn-Button" der es einem erlaubt, das Spiel erfolgreich zu überspringen.

Gesteuert wird ganz klassisch via Point & Click. Eingesammelte Gegenstände landen in der Inventarleiste, wo sie angeschaut und per Drag & Drop miteinander kombiniert werden können. Das Dialogfenster arbeitet mit Schlagworten, durch die man sich durchklickt um alle möglichen Gesprächsinhalte abzuarbeiten. Ärgerlich ist, wenn man eine Person ein zweites Mal besucht fast alle Gesprächsmöglichkeiten erneut auftauchen, so dass man Gefahr läuft ein und denselben Dialog ein zweites Mal durchzukauen. Hier wäre bei einem zweiten Besuch die Reduktion auf die wesentlichen Unterhaltungsmöglichkeiten wünschenswert gewesen.
Es ist angeraten, den Gesprächen gut zu lauschen, denn nur hier finden sich Hinweise auf die Rätsel und deren Lösung.

Die Synchronisation ist wirklich gut gelungen, auch wenn man sich über den Klang von Sunnys Stimme streiten kann. Diese ist überaus piepsig, fast schon nervig, aber sie passt zu Sunny, darüber gibt es sicherlich keinen Diskussionsbedarf. Auch die Klangfarbe der anderen Charaktere scheint stimmig und unterstreicht die jeweiligen Persönlichkeiten.

Sunny ist eigentlich eher humorlos, was sie aber so unglaublich lustig macht! Ihre Naivität gepaart mit ihren Werten nach denen sie lebt, verpackt sie mit einer solchen Ernsthaftigkeit, dass wohl kein Auge trocken bleibt. Köstlich wenn klein Sunny der gestandenen Dame Dulce eine Lektion in Sachen Emanzipation erteilt oder aber versucht ihre rhetorische Überlegenheit den Piraten gegenüber auszuspielen.


Marktplatz bei Tag...und bei Nacht.


mausus Fazit
So Blonde ist Unterhaltung und auch Entspannung pur! Seichte Karibikklänge flöten aus den Boxen, der Spieler wird von Sunnys Charme umgarnt und klickt sich über die Insel und durch Blondies ganz persönliches Abenteuer. Erlebt dabei wie das Mädel begreift, dass man sich nicht alles im Leben mit Papas Kreditkarte kaufen kann und dass es auch noch wichtigere Dinge gibt, als den neuesten Designerfummel am Körper zu tragen.
Wenn da nur das oftmals undurchsichtige Rätseldesign nicht wäre... Die Suche nach einer Lösung endet in nicht enden wollendem Gerenne über die Insel, in Dialogen, die man schon 1000e von Malen geführt hat und in verzweifeltem Kombinieren von Gegenständen. Das alles führt zu Frustration pur und passt so gar nicht zu dem sonstigen Erscheinungsbild von So Blonde.
Aber zum Glück schafft es So Blonde mit anderen Dingen zu punkten, wie zum Beispiel den mit Liebe zum Detail erstellten Schauplätzen, dem unterschwelligen Humor und den vielen Seitenhieben auf andere Adventures. So finden sich beispielsweise Anspielungen auf Monkey Island, Lost und Harry Potter wieder. Auch die Länge von So Blonde ist bemerkenswert. Selbst geübte Spieler sollten sich mindestens 20 Stunden auf der Insel vergnügen können. Alles in allem ein bunter Karibikspaß mit schriller Protagonistin, glaubhaften und humorvollen Nebendarstellern, in dem die sommerliche Atmosphäre perfekt transportiert wird.

Halwadars Fazit
Ich bin schlichtweg begeistert von dem Spiel. Irgendwie hat es mich an die alte Monkey Island Reihe erinnert. Auch wenn ich es selbst nicht mag, immer wieder die alten Spiele heran zu ziehen, so drängt sich der Vergleich hier auf, da vor allem die alten Tugenden in die Neuzeit transportiert wurden.
Auch das Rätseldesign hat mir gefallen. Warum muss der Spieler denn immer ans "Händchen" genommen, und durch das Spiel geführt werden? Soll man nicht die grauen Zellen in einem Adventure etwas anstrengen? Dies wird in diesem Spiel wahrlich erreicht. Klar hing auch ich das eine oder andere Mal, aber mit ein wenig Grips kam man irgendwann auf die Lösung und das ist doch das schöne am Adventure spielen. Die Liebe zum Detail, die Geschichte und der ganze Ablauf hat mir einen riesen Spaß bereitet und das soll ein Spiel doch bewirken. Wer es noch nicht gespielt hat, kann hier bedenkenlos zugreifen. Klasse Wizarbox und bitte weiter so!


Gesamtbewertung: 84 von 100 möglichen Punkten



Testsystem 1:
Windows Vista
AMD Athlon 64 X2 4200+
ATI Radeon 2600 XT
2GB RAM

Testsystem 2:
Win XP
AMD Athlon 64 X2 3800+
NVIDIA GeForce 7800 GTX
2GB RAM
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