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A Vampyre Story




A Vampyre Story
Autor: Halwadar
Betreff: A Vampyre Story - Gepostet: 12.08.2010 - 16:55 Uhr  -  



Kaum zu glauben aber wahr: A Vampyre Story steht kurz vor dem Release. Warum das so überrascht, erklärt sich aus der nicht enden wollenden Entwicklungszeit. Bereits 1995 hatte Bill Tiller, der aktiv an Monkey Island 3 mitwerkelte, die Idee zu A Vampyre Story. Erste Zeichnungen wurden angefertigt, das Projekt wurde aber zunächst auf später vertagt, wobei später konkret das Jahr 2004 bedeutete, in dem Autumn Moon Entertainment von Tiller höchst selbst gegründet wurde und die Entwicklungen begannen. Was folgte, war eine echte Berg-und Talfahrt. Im November 2004 fand man in Bad Brain Entertainment einen Publisher, die Zusammenarbeit wurde jedoch im April 2005 nach nur 5 Monaten wieder gecancelt. Man habe sich nicht über die Modalitäten einigen können, so die offizielle Begründung. Nun hatte man also nicht nur ein Publisher Problem, sondern auch ein finanzielles, so dass die Entwicklungen mal wieder auf Eis gelegt werden mussten. Ein Jahr später, im Juli 2006 dann die freudige Nachricht: Es gibt einen neuen Publisher (Crimson Cow), die Entwicklungen können weitergehen. Auch ein Releasetermin wird angepeilt: 2007 soll es so weit sein. Im Frühjahr 2007 konkretisierte sich der Veröffentlichungstermin auf den 31.10.2007, pünktlich zu Halloween stehe der Titel in den Läden. Im August 2007 ging die Homepage an den Start. Im September dann verdichteten sich die Hinweise auf eine weitere Verschiebung des Gruselabenteuers, zunächst auf Frühjahr 2008, Anfang diesen Jahres hieß es dann: Erneute Verschiebung auf Herbst 2008. Die Gründe dafür wurden erst später deutlich, denn im Juni wurde bekannt, dass man sich bei Crimson Cow bereits Ende 2007 dazu entschlossen hatte, Autumn Moon ein Entwicklerteam zur Seite zu stellen (Bear Technology), die fortan für die technische Seite verantwortlich waren. Tja, und nun scheint es geschafft, denn schon Ende nächsten Monats ist der seit einiger Zeit angestrebte Releasetermin erreicht, und wir hatten die Möglichkeit, das erste Kapitel der noch nicht finalen englischsprachigen Version anzuspielen, und Mona in Aktion zu erleben. Ob sie uns mit ihrem Charme um den Finger wickeln konnte, und ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat, erfahrt Ihr in unserer Vorschau!


Protagonistin Mona hat ein echtes Problem: Gerade als ihr eine zauberhafte Karriere als Opernsängerin bevorsteht, wird sie von Vampir Shrowdy gekidnappt, nach Draxylvanien verschleppt, in eine Vampirdame verwandelt und im Schloss des Tyrannen gefangen gehalten.

Der einzige Charakter, der keine Vampirattribute aufweist, scheint ihr Sidekick Froderick die Fledermaus zu sein.

Natürlich will sie nicht bis in alle Ewigkeit in diesem Gemäuer verweilen und als sich eine Möglichkeit zur Flucht bietet, packt sie diese beim Schopfe…mit Hilfe des Spielers und nicht zuletzt Fledermaus Froderick. Zu zweit wandeln die Beiden durch das Schloss und versuchen ihren Ausbruch vorzubereiten. Eigentlich ganz einfach könnte man meinen, denn Mona ist mit der Fähigkeit des Fliegens ausgestattet. Doch leider ist Tyrann Shrowdy nicht auf den Kopf gefallen, und hat ihr einen Fluch auferlegt, der sie daran hindert, über Wasser zu fliegen. Also, doch alles nicht so einfach. So wird die düstere Umgebung unter die Lupe genommen, alles genau angeschaut und eingepackt, was nicht niet- und nagelfest ist.


Die unheimlich liebevollen, handgezeichneten Hintergründe übertreffen sich dabei selbst, denn wie Tiller in der Vergangenheit bereits versprochen hat, sattes Schwarz sucht man vergebens.

Überall kleine, zum Teil humorvolle Details, die einem ins Auge stechen. Jeder kleinste Winkel scheint durchdacht und vieles ist mit kleinen Animationen gespickt. So wird Mona von den Augen des am Boden liegenden Bärenfells verfolgt, währende ein Feuerchen im Kamin vor sich her fackelt. In einer anderen Location brodelt eine Suppe aus dämonischen Ausscheidungen (der Versuch einer angenehmen Umschreibung des Begriffs „demonic snot“) unter Monas Füßen, wirft dabei blubbernd bedrohliche Blasen und kleine magische Kugeln blitzen und funkeln vor sich her. Die vielzitierten Wolken, die man auf dem Außengelände des Schlosses zu Gesicht bekommt, wollen auch hier nochmals erwähnt werden, denn sie sind das Paradebeispiel für liebevolle Gestaltung, in der Details in den Vordergrund gerückt werden. Denn nicht wie üblich ziehen sie formiert zu kleinen Schafherden am Horizont entlang, sondern bilden bei genauem Hinsehen Figuren. So passiert eine vermeintliche Hexe auf ihrem Besen den Horizont und auch andere magische, dämonische Wesen schwirren völlig unbeirrt am Himmel entlang.

Und in diesen wundervollen, belebten 2D Locations bahnt sich Mona, in schönster 3D Manier, ihren Weg in die Freiheit. Aber nein, sie geht nicht, sie schreitet, ja sie schwebt nahezu durch die Kulissen, während ihr Umhang sie umschmeichelt und in sanften Bewegungen um ihre Silhouette gleitet. Auf ihrem bittersüßen Trip durch die Welt der Blutsauger, begegnet sie dem ein oder anderen wenig menschlich anmutenden Charakter, mit dem sie in den Dialog tritt. Da wäre zum Beispiel Frankie die Ratte, oder aber Pyewacket eine edle Siamkatze, der das Beste gerade gut genug ist. Auch die Informationen eines Springbrunnes sind von enormer Hilfe, jedoch erst, wenn das Wasser, das mit ungeheurem Druck durch seinen Mund den Weg nach draußen sucht zuvor abgestellt wurde, denn ansonsten ist bloß ein Gurgeln zu vernehmen. Die Welt von Draxylvanien ist eben wenig vergleichbar mit der unseren. Eine Welt voller dämonischer Magie und vampirischen Fähigkeiten, die der Spieler sich zu Nutze machen muss um an sein Ziel zu gelangen.

Dabei gilt es nicht nur die aberwitzigen Dialoge aufmerksam zu verfolgen, und wichtige Informationen heraus zu filtern, sondern ganz genretreu Dinge zu finden, miteinander zu kombinieren und wiederum auf andere Objekte anzuwenden. Das hört sich zunächst sehr simpel an, aber stellenweise reicht ein Einfaches um die Ecke denken nicht, um auf des Rätsels Lösung zu kommen. Trotz allem bleiben die Knobeleien sehr fair und der Frustrationspegel wird stets auf einem niedrigen Level gehalten.
Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Erscheint ein Gegenstand interessant, so klickt man diesen an und muss sich dann für eine, von insgesamt vier Aktionen entscheiden. In den meisten Fällen sind diese sprechen, nehmen, anschauen und hinfliegen. Möchte man einen Gegenstand in das Inventar, in Form von Monas Sarg, wandern lassen, nimmt sie diesen entweder direkt mit, erscheint er ihr aber zu schwer, wandert bloß der Gedanke an das Objekt ins Inventar. Benötigt man das Utensil an einer Stelle, fliegt Mona automatisch zurück und besorgt den Gegenstand, wobei man dies live am Bildschirm verfolgen kann.

Die jeweiligen Zwischensequenzen können jedoch, ebenso wie Dialoge und auch alle anderen Cutscenes, mit der Leertaste abgebrochen werden. Das Inventar wird klassisch mit der rechten Maustaste aufgerufen. Leider wurde Mona die Fähigkeit ihre Gangart zu beschleunigen verwehrt, jedoch kann sie per rechten Mausklick auf den Ausgang die Locations direkt wechseln. In Dialogsituationen erfolgt ein Close-up auf die Gesprächspartner. Bereits abgehandelte Konversationsstränge werden blass dargestellt, so dass ein mehrfaches Abfragen von immer gleichen Optionen nicht nötig ist.


Mona selbst hat sich mit ihrer Rolle als Vampirdame noch nicht vollends abgefunden, wundert sich in ihrer naiven Art immer wieder über typische Attribute, fürchtet den Tod, denkt das rote Gesöff, von dem sie abhängig ist, sei Wein und wundert sich, warum ihre Hände nicht warm werden wollen, auch wenn sie sie über die Flammen des Ofens hält. Mona kann aber auch ganz anders sein, wenn sie ihren persönlichen Vorteil in gewissen Aktionen erkennt, zögert sie nicht, die Gargoyles kurz und klein zu schlagen oder aber die Ratten der Katze auszuliefern, die Kehrseite einer jungen Blutsaugerin, die anfängt, Gefallen an ihrer Rolle zu finden. Sidekick Froderick hingegen strotzt nur so vor schwarzem Humor, hat zu allem und jedem etwas hinzuzufügen, neigt dazu, Freundin Mona immer wieder auf den Boden der Tatsache zu holen oder aber sie in gewissen Situationen anzustacheln Böses zu tun. Das perfekte Paar also, für die Alliterationen nicht nur eine literarische Stilrichtung, sondern Ausdrucksweise ihres rhetorischen Geschicks sind. Ein Team, das die Schlagfertigkeit neu erfunden hat, und im stetigen verbalen Wettstreit um den treffendsten Spruch, die beste Anspielung zu stehen scheint. Zusammen mit der grandiosen Wahl und Arbeit der englischen Sprecher, wird der Humor in beispielhafter Weise transportiert und A Vampyre Story wird zu einem selten dagewesenen urkomische Erlebnis, bei dem jeder noch so unwichtig erscheinende Hotspot unter die Lupe genommen wird, nur um sich ja keinen Kommentar des köstlichen Duos entgehen zu lassen.

Neben dem Humor ist auch die Atmosphäre sehr speziell aber dennoch betörend: Durch die verspielten, in Violetttönen gehaltenen Hintergründe, und dem Soundtrack, von dem man sich schon jetzt ein Urteil bilden kann, da drei Titel vorab als MP3 Download veröffentlicht wurden, wird ein bittersüßes Gruselambiente geschaffen.


Herrlich bizarr und unglaublich komisch, das fasst den bisherigen Eindruck des Spiels wohl am passendsten zusammen. Noch eine halbe Ewigkeit hätte ich Mona und Froderick auf ihrem Weg begleiten, ihren Kommentaren lauschen und mich an den liebevollen Locations erfreuen können. Allerdings ist die Story als solche bisher eher unspektakulär und recht flach, hat aber insbesondere in Hinblick auf Monas charakterliche Entwicklung durchaus Potential und wird zumindest im ersten Kapitel durch und durch von den Dialogen getragen, die dieses Manko mehr als nur perfekt ausmerzen. Bleibt zu hoffen, dass die Dialoge bei der Lokalisation nicht an Biss verlieren, die Deutschen Sprecher ihren Job ähnlich gut machen, wie es die Englischen vorgemacht haben und vor allem, dass die vielen Bugs noch gefixt werden, zur Not auch auf Kosten des aktuellen Releasetermines. Denn dann habe ich keine Zweifel mehr, dass uns ein erstklassiges Adventure erwartet, das es versteht, sein Publikum ohne Abstriche zu unterhalten.
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